Kinder und Jugendliche, die nicht in der eigenen Familie, sondern in außerfamiliären Wohnformen leben, können mithilfe des Rückführungsmanagements in ihr Familiensystem zurückkehren. Die Voraussetzungen für eine begleitete Rückführung sind:
• Kooperation mit allen Familienmitgliedern und den Mitarbeitenden der Einrichtung (Heim, Wohngruppe) oder Pflegeeltern
• Kooperation mit dem Jugendamt und Sozialdienst
• Kooperation mit Schule, Klinik, Therapeutischen Praxis
• Wunsch aller Familienmitglieder nach Reintegration
Die Rückführung in das Familiensystem ist ein phasenhafter Prozess, bei dem sich einzelne Phasen überschneiden oder u. U. wiederholen können. In jeder Phase werden bestimmte Themen fokussiert.
Phase 1: Diagnostikphase (Dauer ca. 4-6 Wochen)
In der Diagnostikphase werden für die Rückführung relevante Fragen fokussiert:
Inhalte der Diagnostikphase:
• Auftragsklärung: Wer wünscht sich die Rückführung? Wer hat Bedenken?
• Unter welchen Voraussetzungen kann das Kind/der Jugendliche in das Elternhaus zurückkehren?
• War die Rückführung Bestandteil oder Ziel der aktuellen Hilfe?
• Wie ist die emotionale Beziehung zu den Familienmitgliedern?
• Wie können sowohl alle beteiligten Systeme als auch Subsysteme in einen konstruktiven Rückführungsprozess mit einbezogen werden?
Phase 2: Aktivierungsphase(Dauer ca. 1-2 Monate)
Inhalte der Aktivierungsphase:
• Erarbeitung der Zielformulierung
• Reflexion von Befürchtungen, Ängsten und Bedenken bezüglich der Rückführung
• Ressourcenaktivierung der Eltern und des Kindes/Jugendlichen
• Förderung einer konstruktiven Kommunikation zwischen Kind und Bezugspersonen
• Reflexion früher durchlebter Konflikte
• neue Wohnsituation gestalten
• Abschied aus der Einrichtung
• Rückkehr in die Familie
Phase 3: Stabilisierungsphase(Dauer ca. 6-12 Monate)
Inhalte der Stabilisierungsphase:
• Stabilisierung des Familiensystems
• Mobilisierung und Förderung der elterlichen Erziehungskompetenzen
• Reintegration in das familiäre Gesamtsystem und das soziale Netzwerk
• Krisenintervention
• Klärung finanzieller Gegebenheiten
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